Projekt Berlin-Wien-2019

Noch sind die letzten Dinge zu erledigen, aber das eigentliche Projekt „Berlin-Wien-2019“ ist schon seit zwei Wochen vorüber.

Vom 17. bis 19. Mai war der Akademische Orchesterverein Wien in Berlin zu Besuch und wir haben gleich am 17. Mai mit einer gemeinsamen Bootsfahrt mit Berliner Buffet begonnenen. Fast 100 Personen haben die dreistündige Fahrt auf der Spree bei überraschend gutem Wetter vom S-Bhf. Friedrichstraße über Regierungsviertel, Hansaviertel, Schloss Charlottenburg, West- und Nordhafen und Hauptbahnhof zurück zum Ausgangspunkt sowie die mehr oder weniger fachlichen Erläuterungen genossen.

Am Samstag hatten dann die Wiener Kollegen am Vormittag frei bevor am Nachmittag in der Philharmonie die Generalprobe stattfand. Die Probe war geprägt von „der neuen Stimmung in der Philharmonie“ – nach Jahrzehnten der vertrauensvollen Zusammenarbeit ist man dazu übergegangen, dass man jetzt lieber alles genau regelt und gefühlte 27 Formulare ausfüllen muss…

Am Sonntag ging es früh mit dem Aufbau in der Philharmonie los, damit wir noch genug Zeit für eine Anspielprobe hatten. Das Konzert begann in Anwesenheit seiner Exzellenz des Botschafters Österreichs Dr. Huber. um 11 Uhr mit der Egmont Ouvertüre und der 4. Sinfonie von Schumann, gespielt vom AOB,  Nach der Pause spielte der AOV die 6. Sinfonie von Tschaikowsky, die sogenannte Pathetique, und als Zugabe noch den Kaiserwalzer von Strauß.

Im Anschluss ans Konzert waren wir noch mit einer großen Gruppe in einem Restaurant im Sony Center und haben die drei Tage stimmungsvoll ausklingen lassen.

Am 20. und 21. Mai sind dann unsere Wiener Freunde zurück in ihre Heimatstadt geflogen und am Mittwoch ist unser Instrumententransport auf die Fahrt über Dresden, Prag, Brünn nach Wien gestartet. Nach knapp 11 Stunden im Dauerregen kam der Transporter in Wien an, wurde schnell im „Schnürl-Regen“ ausgeladen und in einer der zwei höheren Garagen in der Wiener Innenstadt abgestellt.

Am Donnerstag gegen 12 Uhr traf dann der große Tross, der per Flugzeug nach Wien gekommen war, am Hotel in Wien ein, bezog zum Teil die Zimmer, machte sich frisch und aß eine Kleinigkeit, um pünktlich um 15 Uhr mit dem Sightseeing-Programm (zwei parallel verlaufende Touren mit den Themenbereichen „Hofburg bis Stephansdom“ und „Wiener Ringstraße“) zu starten; der Abend stand dann zu freien Verfügung.

Am Freitag ging es nach dem Frühstück mit dem Sightseeing-Programm unter professioneller Führung weiter: „Wiener Ringstraße“ und „Das verborgene Wien“ setzten die jeweiligen Touren vom Vortag fort und machten uns alle zu echten „Wienkennern“. Nachmittags sind dann fast alle vom AOB nach Schönbrunn gefahren und haben dort eine Führung durch 44 Räume des 1400 Räume umfassenden Schlosses mit gemacht. Nach einem obligatorischen Foto auf der Treppe des Schlosses und ein paar Minuten im Garten ging es dann schon zum Karlsplatz, wo die von unseren Wiener Freunden gemietete Tram bereitstand. Mit der ging es dann in 45 Minuten nach Grinzing zum Heurigen, wo wir den Tag (feucht-)fröhlich haben ausklingen lassen – und aus manchem Wienkenner ein Weinkenner wurde!

Samstag vor dem Frühstück startete die AOB-Teamstaffel vom Hotel aus und lief ein par km durch die noch verschlafene Stadt, um sich auf die Teamstaffel am 14. Juni 2019 vorzubereiten. Nach einem freien Vormittag fand am Nachmittag im Gläsernen Saal des Musikvereins die Generalprobe statt bevor dann der Abend frei war.

Am 26. Mai war es dann endlich soweit: Wir durften die heiligen Hallen des Goldenen Saales des Musikvereins betreten – zunächst nur zum Aufbau und zur Suche der Garderobe in den Katakomben des Hauses (keiner ist verloren gegangen!), dann aber zur Anspielprobe, um den Saal etwas kennenzulernen. Es gab mehr Platz für die einzelnen Musiker als wir erwartet hatten und wenn man zwei Stühle übereinander stellt, kann man auch als größer gewachsener Mensch halbwegs vernünftig sitzen…

Nach einer eher deprimierenden Anspielprobe ging es dann um 11 Uhr los mit dem Konzert! Wieder startete das AOB mit Beethoven und Schumann und plötzlich fühlten wir uns wahnsinnig wohl in dem Saal, so dass wir ein wirklich gutes Konzert spielen konnten. Nach einer für uns Berliner entspannten Pause ging es dann als Zuhörer der Wiener weiter und jetzt konnte man noch mehr verstehen, dass der Saal als einer der akustisch besten Säle der Welt gilt.

Auch in Wien ging es nach dem Konzert mit einem großen Tross noch zusammen in ein Restaurant bevor der Großteil des AOB mit dem Bus zum Flughafen startete, um dann wieder nach Berlin zurückzufliegen. Die Instrumente wurden am 27. Mai mit einer sehr netten Mittagspause in Prag und ohne Regen – zumindest bis zum Berliner Ring – zurückgebracht und dann von den AOBlern am Transporter abgeholt. Nachdem die uns vom Konzerthaus zur Verfügung gestellten Instrumentenkästen wieder zurückgebracht und der Transporter abgegeben worden waren, war die Reise offizielle beendet.

Wir haben die beiden Wochen in Berlin und Wien unglaublich genossen und in unseren Kollegen aus Wien ganz hervorragende Musiker und echte Freunde gefunden. Ein paar Fotos unserer Mitglieder geben die gute Stimmung bestimmt wieder. Die Begeisterung war so groß, dass sofort schon Pläne für eine Wiederholung geschmiedet wurden!

Wir danken allen, die uns bei der Vorbereitung und Durchführung des Projekts unterstützt haben und freuen uns schon auf die nächste Reise.